Das Gut Ziegenberg in Ballenstedt im Harz ist ein kreativer Ort mit vielen Angeboten zum Mitmachen. Dort eröffnete ich im Jahr 2022 eine zweite Atelierwerkstatt, in der ich Blau färbe und damit eine Brücke zwischen Erfurt und Ballenstedt schlagen möchte. Die neue Werkstatt in dem historischen Vierseitenhof bietet ausreichend Platz für größere Projekte, für ein- und mehrtägige Workshops.
Der Vorteil: Eine größere Küpe (das Färbebad) in dieser Werkstatt ermöglicht mir das Färben von bis zu 10 Metern Stoff am Stück. Daraus ergeben sich neue Möglichkeiten für umfangreichere und neue Färbeprojekte.
Mein Wunsch: Ich möchte das Handwerk der Blaufärberei und all mein Wissen darüber an die jüngeren Generationen weitergeben, damit dieses Handwerk erhalten und weitergeführt wird. Das Zusammentreffen mit dem Verein „Heimat bewegen“ in Ballenstedt und dessen Hof „Gut Ziegenberg“ bietet mir die Chance dafür. Es gibt Platz für verschiedene Künstler-Werkstätten. Nützliche Synergien erwachsen daraus.
Färbegarten: Das Projekt expandiert rasch und aus „nur“ Blau wird mehrfarbig. Im Ballenstedter Färbegarten werden verschiedenartige Färbepflanzen angebaut, mit denen gearbeitet und experimentiert werden kann. So können wir weitere Pflanzenfarben entwickeln. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit dem nahe gelegenen Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben. Der wunderschöne Färbegarten ist übrigens für Besucher zu jeder Jahreszeit geöffnet. Sie können uns also gern besuchen.
Im Sommer 2023 hatten Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, in ihrer Ferienzeit an einem Workshop teilzunehmen. Auf dem Programm standen: Färbepflanzen pflücken, sie kennenlernen, ein Herbarium gestalten, mit den Pflanzen direkt malen, Farben extrahieren und daraus Tinten herstellen, damit geheime Briefe schreiben und die Schrift wieder sichtbar machen. Geschrieben wurde mit selbstgeschnitzten Federn. Mit den Pflanzenfarben wurde natürlich auch Stoff gefärbt. Außerdem entstanden Pflanzenwesen; eine aus Papier ausgeschnittete, körpergroße Silhouette wurde dafür bemalt und mit Pflanzenteilen beklebt.
Diese schönen Workshop-Erfahrungen ermuntern uns, das Kursangebot weiterzuentwickeln und künftig dreitägige Seminare auch für Erwachsene anzubieten. Wir sprechen damit interessierte Privatpersonen an, aber beispielsweise auch Dozenten, Lehrer, Kunst-Therapeuten, Archäologen und Textil-Restauratoren, die sich gern weiterbilden möchten. Seien Sie also gespannt sowohl auf unsere dreitägigen Färbepflanzen-Seminare als auch auf die eintägigen Kurse rund um das Blau aus der Färbepflanze Waid.
Ein Naturfarben-Workshop lässt sich perfekt mit der Erkundung vieler Sehnswürdigkeiten und Wanderwege im Harz verbinden. Die Region ist reich an Geschichte, viele Museen zeugen davon. Wer an einem langen Wochenende oder in einer Ferienwoche etwas erleben möchte, ist hier genau richtig und kann Galerien, moderne Kunst-Ausstellungen, Fachwerkarchitektur, Landschaftsgärten, Cafés und Restaurants besuchen; und natürlich wandern in herrlicher Natur.
Ballenstedt ist ein staatlich anerkannter Erholungsort am nördlichen Rand des Harzes mit großer Geschichte und vielen sehenswerten Attraktionen. Das Schloss vermittelt Einblicke in die Geschichte Sachsen-Anhalts. Der 29 ha große Schlosspark wurde nach Plänen des Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné angelegt, in ihm sind Wasserspiele im Stil italienischer Villengärten und ein seltener Bestand an Bäumen und Pflanzen zu bewundern. Zum Ensemble gehört das Schlosstheater, das älteste noch bespielte Theater Sachsen-Anhalts. Für ihren märchenhaften Charakter ist die Gartenanlage Roseburg in Ballenstedts Ortsteil Rieder bekannt.
Tipp: Das Filmmuseum Schloss Ballenstedt beherbergt Exponate aus über 100 Jahren Filmgeschichte.
Links zum Weiterlesen:
Kulturintessierten ist ein Ausflug nach Quedlinburg zu empfehlen. Wie Ballenstadt liegt Quedlinburg an der Straße der Romantik, gut erhaltende Kirchen, Kapellen und Denkmale, die einzigartige Fachwerkarchitektur vieler Häuser der Innenstadt und das uralte Kopfsteinpflaster prägen das Stadtbild.
Tipps:
⟶ Literaturmuseum Klopstockhaus
⟶ Fachwerkmuseum im Ständerbau
⟶ Quedlinburger Saatzuchtgeschichte
Links zum Weiterlesen:
Der Nationalpark Harz ist ein ausgezeichnetes Wandergebiet mit dichten Wäldern, bizarren Felsformationen, Bächen und mehr al 10.000 Tier- und Pflanzenarten. Wer nach Tipps für Wanderungen durch die Bergwildnis sucht, dem bietet die Nationalparkseite viele Informationen:
Tipp: Wandern auf dem Selkestieg. Der 74 km lange Fernwanderweg führt zuerst durch das Selketal von Stiege über Güntersberge, Alexisbad und Mägdesprung bis Meisdorf. Hier verlässt der Weg den Lauf des Flusses, führt weiter über Gernrode und Bad Suderode bis nach Quedlinburg. Der schönste Teil der Wanderung befindet sich rund um die Selkemühle. Dort öffnet sich ein breites Wiesental mit der Selke, die sich in dichten Bögen hindurchschlängelt.
Lohnenswert ist auch ein Ausflug nach Thale: Die Stadt ist ebenfalls ein staatlich anerkannter Erholungsort, sie liegt am nordöstlichen Rand des Harzes. Westlich von Thale beginnt das tief eingeschnittene Bodetal. Hexentanzplatz und Roßtrappe sind beliebte Ausflugsziele nicht nur zur Walpurgisnacht. Die Teufelsmauer, ein Felsenband aus hartem Sandstein, zieht sich am nördlichen Harzrand von Blankenburg über Thale bis nach Ballenstedt. Sie ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands.
Links zum Weiterlesen:
Wernigerode: Schloss / Fachwerkarchitektur in der Innenstadt / Bürger- und Miniaturenpark „Kleiner Harz“ / Harzplanetarium
Gernrode: Harzer Uhrenmuseum
Falkenstein: Burganlage Falkenstein (war Kulisse für DEFA-Filme)
Elbingerode: Rübeländer Tropfsteinhöhlen